Allgemeines zu HiFi-Komponenten der Fa. Dual und
grundsätzliche Hinweise
Mein halbes Leben begleitete mich ein Verstärker CV 61 der Fa. Dual. Da er jedoch seit langer Zeit nicht mehr "Stand der Technik" ist, habe ich mir Ende der 80-er Jahre einen Vorverstärker und eine MOSFET - Endstufe selbst gebaut und der gute CV61 verschwand im Schuppen. Nach einem Umzug landete er im Keller und im Jahre 2004 habe ich ihn dort herausgeholt. Der Grund war, daß ich den Ton am Computer nicht aus
den Monitorlautsprechern hören wollte (zuviel Plastiksound), sondern nach etwas mehr Qualität verlangte. So habe ich den leicht ankorrodierten "Altedelverstärker" gereinigt und aufgebaut. Für eine begrenzte Zeit beschallte er das Arbeitszimmer über zwei Magnat Regalboxen.
Inzwischen ist es ein CV441.
CV 61
Der Verstärker wurde Anfang der 70-er Jahre gebaut.
Er zeichnet sich durch ein Holzgehäuse mit
Echtholzfurnier aus.
Immer wieder kann man nachlesen, daß diese alten Verstärker weich, warm, röhrenähnlich usw. klingen. Manche Leute sind der Ansicht, die Verstärker klingen sogar besser, als moderne Verstärker. Nunja, das ist Geschmacksache. Richtig ist aber, daß sie anders klingen, was in der Technik dieser alten Geräte begründet ist. Ich hatte mich auch erschrocken wie groß der Unterschied ist. Eines Tages war in meiner MOSFET-Endstufe ein Transistor defekt. Für die Zeit der Reparatur hatte ich einen CV120 als Ersatz verwendt. Nachdem ich den MOSFET-Verstärker repariert und wieder in Betrieb genommen hatte, war mein erster Kommentar: "Der klingt aber hart". Das ist tatsächlich so. Er klingt härter, weil er die Lautsprecher deutlich stärker bedämpft, als der CV 120. Ursache ist der schlechtere Dämpfungsfaktor des Dual-Verstärkers.
Des weitern habe ich meine Sammlung auch auf Tuner und Receiver ausgeweitet.
Meine Sammlung begrenzt sich auf Geräte, die sich im Holzgehäuse, vorzugsweise mit Echtholzfurnier befinden und eine schwarze Front haben. Es wurden auch Geräte in Schleiflack oder mit blanker Aluminiumfront gebaut, jedoch sind Diese in meinem Sammelsurium fast überhaupt nicht vertreten. Dies galt bis zum 3.9.2005.
Grundsätzliche Hinweise:
Hinweis zu den Entstörkondensatoren:
Weil es regelmäßig in allen Arten von Dual-Geräten, auch den Plattenspielern, zu Auffälligkeiten mit den verwendeten Entstörkondensatoren kommt, möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, daß diese Kondensatoren sehr häufig im Betrieb "aufbrennen". Daher empfehle ich, die Entstörkondensatoren in den Netzteilen durch geeignete neue Kondensatoren zu ersetzen!
Der hier gezeigte 47nF Kondensator stammt aus einem Dual-Tuner (CT110). Er ist im Betrieb urplötzlich sprichwörtlich in Rauch aufgegangen.
Nach einem solchen Vorfall haftet der Brandgeruch lange Zeit im betroffenen Gerät.
Deutlich sichtbar sind die Risse im Kunsttoff. Sie sind auch an "heilen" Kondensatoren zu finden.
Im Fehlerfall platzt der Kondensator auf und setzt unglaublich viel Rauch frei.
In einem CV1600 ist der Kondensator regelrecht geplatzt.
Auch auf dieser Seite des Kondensators sind Risse zu erkennen.
In Fachkreisen wir der Kondensator "Knallfrosch"
genannt.
Beispiel für Ersatz: Die Fa. "Reichelt Elektronik" führt einen Kondensator, der verwendet werden kann. Es ist ein WIMA-Kondensator mit der Bestell-Nr.: MP3-X2 47N
Hinweis zu den Lötstellen:
Eine weitere, generelle Unzulänglichkeit liegt in den Lötstellen. Insbesondere, wenn sie thermischem Streß ausgesetzt sind, altern sie schnell.
Im Bild links ist exemplarisch eine Lötstelle zu sehen, die ich in einem CV1460 im Netzteilbereich entdeckt habe. Sie ist rundherum gerissen. Der Draht mit dem Zinnrest zeigte Spiel.
Oftmals ist der Riß noch nicht so stark ausgebildet, wie hier zu sehen. Man erkennt dann nur eine Art Schatten. Auch in dem Fall ist Nacharbeiten angezeigt. Hierzu wird das alte Lötzinn abgesaugt und die Lötstelle neu verlötet.
Hinweis zu Kontaktspray:
Häufig sind in alten Geräten die Kontakte von Schaltern, Relais und Steckverbindern oxidiert oder, wenn sie versilbert sind, mit einer Silbersulfidschicht belegt. Diese Schichten sind nicht leitend und führen zu Funktionsstörungen. Um diese Schichten zu beseitigen, wird sehr häufig Kontaktspray benutzt. Insbesondere wird sehr oft Kontakt 60 angewendet. Es reinigt recht gut und führt oft zum gewünschten Erfolg. Es führt aber zu Schäden, wenn es nach der Anwendung nicht vollständig aus den Schaltern usw. entfernt wird. Auf den nebenstehenden Bildern sind die Folgen sehr gut su erkennen: Die Metalle werden grün und es bildet sich ein schmieriger Belag.
Hier das Bild eines Potis, das mit Kontaktspray behandelt wurde. Es ist deutlich eine Grünfärbung und ein "feuchter" Rückstand zu erkennen. Dieser Rückstand frißt das Metall an und bindet Staub. Das Ergebnis ist ein schmieriger, schmutziger Belag auf den Komponenten und den Leiterplatten.
Mein Tip: Nach der Bahandlung mit Kontaktspray müssen die Kontakte und alle umliegenden Komponenten vom Kontaktspray vollständig gesäubert werden. Hierzu eigent sich Isopropylalkohol oder "Universalreiniger" von Kontakt Chemie.
Hinweis zu Endstufenthemen:
Für alle Verstärker von Dual gilt, daß die Endstufen nicht "heiß" werden dürfen. Erzeugen sie an der Geräteoberfläche Temperaturen, die
"Handwärme" übersteigen oder spricht die
Endstufenschutzschaltung an, kann ein Fehler in der
Ruhestromerzeugung vorliegen. In diesen Fällen ist der
Betrieb der Verstärker einzustellen und der Fehler muss
gesucht werden. Exzessive Temperaturen in Folge erhöhten
Ruhestromes führen schnell zu Endstufenschäden.
Grundsätzlich ist es sehr
empfehlenswert, für Ruhestrommessungen die Lautsprecher von
den Endstufen zu trennen. Der Grund liegt darin, dass
kleine DC-Unsymmetrien in der Endstufe die Ruhestrommessung
verfälschen können. Liegt beispielsweise ein DC-Offset von
40mV am Endstufenausgang, so führt dies bei einem
Lautsprecherwiderstand von 4Ohm zu einer "Fehlmessung" von
10mA.
Nach Arbeiten an der Endstufe ist es
sehr hilfreich, direkt in die Leitungen der
Spannungsversorgung der Endstufen Schutzwiderstände, so
genannte "Angstwiderstände" zu schalten. Sie bewahren die
Endstufe im Fehlerfall vor der thermischen Überlastung.
Wichtig dabei ist, dass keine direkte Verbindung zu den
Siebelkos besteht. Nachdem die Endstufe einwandfrei
funktioniert und der Ruhestrom eingestellt ist, können die
Widerstände entnommen werden. Der Widerstands-Wert der
Angstwiderstände liegt in den Leistungsklassen >20W bei ca.
20Ohm. Für kleinere Endstufen sind höhere Werte
angebracht. Der Ausdruck "Angstwiderstand" rührt daher,
dass der Reparaturmensch Angst vor dem Endstufentod hat.
Hinweis zu den
Druckschaltern:
Die Geräte der
"International-Serie" aus den späten 70-er und Anfang 80-er
Jahren sind mit Druckschaltern ausgestattet, die häufiger
versagen. Dies äußert sich darin, dass sie nicht mehr
einrasten. Betroffen sind die kleinen, runden Schalter, z.B.
für die Filter, Mono, Loudness, aber auch die Schalter mit
Druckhebeln, wie Einschalter, Lautsprecherschalter, Monitor,
Micro, AFC, Clock, Muting, Chanel. Es kommen Schalter des
Typs 314/ -U der Fa. Petrick zum Einsatz
Fehler 1: Grund für den Fehler
ist meistens ein verloren gegangenes oder beschädigtes
"Rastplättchen". Der Mangel ist behebbar, indem:
- der defekte Schalter komplett ersetzt wird - das
Plättchen ersetzt wird - das Plättchen repariert
wird.
Druckschalter
im CV1600: Hier die Lautsprecher und der Power-Schalter.
Die Lage der Rastplättchen ist markiert. Beim Betätigen
der Schalter bewegen sie sich in einer Kulisse, die in der
Druckstange des Schalters angebracht ist. Im Bild sind
der linke (LS1) und rechte (Power) Schalter gedrückt. Im
ungedrückten Zustand sind sie leicht rechts bis mittig
positioniert.
Druckschalter
im CV1600: Hier die Schalter für Loudness, Mono und Linear.
Die Lage der Rastplättchen ist markiert. In diesem Bild ist
der mittlere Schalter gedrückt.
Wenn lediglich die Rastmechanik repariert werden soll, muss der betroffene Schalter nicht zwangsweise ausgebaut werden.
Die einfachen Druckschalter mit den silbernen Knöpfen können, je nach Zugänglichkeit, in kpl. montiertem Zustand repariert
werden. Wenn dies nicht möglich ist, muss die Platine, auf der der Schalter sitzt, ausgebaut werden. Dies erleichtert
auch die Arbeit an den Schaltern mit den Druckhebeln (Speaker, Monitor, Power, AFC, Clock, FA...), weil sie sehr
schwer zugänglich sind.
Ansicht
des Rastplättchens. Es besteht aus Kunststoff und liegt
lose im Schalter. Durch eine Kulisse im Schalter wird es im
Schalter seitlich bewegt. Der kleine Zapfen in der Mitte
gleitet durch die Kulisse. Durch Fehlbedienung, Alterung,
Verschleiß oder irgend eine Art von Blockierung bricht der
kleine Zapfen ab und das Plättchen kann nicht mehr geführt
werden - der Schalter rastet nicht mehr ein. Die
Plättchen werden in den Schaltern der Fa. Petrick,
z.B. Typ 314/2U 314/4U oder 314/6U ... verwendet.
Da
die Abmessungen sehr klein sind, erschient es unmöglich,
dieses Plättchen zu reparieren. Dennoch ist es mir in einem
Testfall gelungen.
Ich habe den abgebrochenen Zapfen durch ein Stück Draht ersetzt. Dazu ist vorab Maß nehmen erforderlich, denn wenn
das Plättchen zu hoch ist, funktioniert der Mechanismus nicht mehr.
Daher
ist auf die nebenstehenden Abmaße zu achten. Der Nachbau
war bis auf die Handhabung der extrem kleinen Teile gar
nicht so schwer. Ich habe einen Kupferdraht (Silberdraht)
verwendet, der in seiner Länge ca. 2,1mm groß war. Diesen
Draht habe ich mittig auf dem Plättchen mittels Pinzette
positioniert und von oben mit einem heißen Lötkolben erwärmt
und vorsichtig in das Plättchen hineingeschmolzen. Den
herausquellenden Kunststoff und die überschüssige Drahtänge
habe ich auf beiden Seiten des Rastplättchens vorsichtig mit
einer Schlüsselfeile abgefeilt (Darum Kupfer. Es ist weich
und läßt sich gut feilen). Dann mussten die scharfen
Kanten am Kupfer noch abgerundet werden. Danach konnte
getestet werden. Dieses Plättchen verwende ich in dem
Lautsprecherschalter 3 eines CV1600.
Es gibt im Jahr
2021 auch komplette Nachbauplättchen zu kaufen. Ich habe
einen Satz Plättchen bestellt und getestet. Bis auf die
Gesamthöhe sind sie recht passgenau. Da die Gesamthöhe bei
ca. 2mm statt 1,85mmn liegt, lassen sich die Plättchen nicht
in den Schalter schieben. Mit etwas feinem Schleifpapier
oder einer Schlüselfeile lassen sich die Plättchestärke und
Zapfenlänge jedoch korrigieren und die Plättchen
funktionieren.
Fehler 2: Eine weitere Ursache ist einfach eine
verschlissene Mechanik. Dies ist mir bisher einmal
untergekommen. Es war der Powerschalter am CV1600. Durch
sehr häufiges Betätigen ist das Gegenlager ausgeschliffen.
Hier
der Powerschalter des CV1600.
An der Position 1 wird
die Schalterstange, die mit dem Druckstange verbunden ist,
gelagert. Beim Betätigen des Schalters dreht sich die
Schalterstange an der Lagerstelle. und rutscht ein wenig
auf der Lagerstelle. Hier treffen zwei gestanzte
Bleche ohne Schmierung aufeinander und schleifen sich im
Laufe der Zeit ab. Der Verschleiß führt dazu, dass die
Druckstange des Schalters nicht mehr ausreichend tief in den
Schalter gedrückt wird, das Rastplättchen nicht mehr den
gesamten Weg in der Kulisse "abfahren" kann und daher nicht
in die Raststellung geführt wird.
Durch den starken
Verschleiß war als Folge an der mit "2" markierten Stelle
ein "Hakeln" aufgefallen. Das leicht hochstehende Blechteil
(Teil der Schalterstange) blockierte leicht in der
Schalterhalterung. Dies erschien mir im Vergleich zu den
anderen Schaltern fehlerhaft.
Die Beseitigung diese Fehlers ist nur möglich, wenn der
abgeriebene Matallanteil wieder aufgebaut wird. Ich habe in
meinerm Fall so viel Lötzinn auf die "Schalterstange"
aufgebracht, dass der nötige Abstand wieder hergestellt war
und der Schalter wieder problemlos schaltete. Das
Rastplättchen war nicht beschädigt. :-)
Arbeitsweise
der Schaltermechanik der "Hebelschalter".
Links ist
die Ruhestellung dargestellt, rechts die Arbeitsstellung. An
der Position des Drehpunktes habe ich so viel Lötzinn
aufgebracht, dass der Schalter wieder funktionierte.
Anschließend wurde die Lagerstelle mit Vaseline gefettet.
Der Drehpunkt ist in vorstehendem Bild mit "1" bezeichnet.
Silbersulfid ist ein Isolator! Weiterhin ist die
Kontaktgabe dieser Schalter häufig mangelhaft. Sie kratzen oder
scheinen keine Funktion zu haben. Dann müssen die Schalter
kpl. erneuert oder gereinigt werden. Die Kontakte dieser
Schalter sind ebenfalls versilbert und setzen im Laufe der
Jahre eine Silbrsulfidschicht an. Diese Schicht muss von
den Kontakten und Schaltbrücken entfernt werden. Dies
geschieht, wie bei anderen Kontakten häufig auch, mit
Silberreinigungsmitteln oder dezent schleifenden Mitteln,
wie Metall-Polituren. Ich habe "Metal Polish" getestet. Es
liefert gute Ergebnisse. Die Sulfidschicht ist weg und ich
erkenne keine Kratzer. Gut funktioniert auch "Silbermilch".
Grundsätzlich bevorzuge ich aber eine Kur mit / im
Silbertauchbad (angereichert mit Thioharnstoff.
Achtung:Thioharnstoff ist gesundheitsschädlich, darum
Handschuhe tragen) und ergänzender Politur mit Silbermilch. Zur Reinigung werden die Schalter
ausgelötet und zerlegt. Die Schaltbrücken und Kontakte werden einfach mit
einem Wattestäbchen,
harten Pinsel,
Zahnbürste oder Tuch gereinigt. Dies
erfolgt auch, wenn sie im Tauchbad versenkt wurden.
Das Innere der Schalter wird mit einem Wattestäbchen
behandelt (drehende Bewegung, sowie Schiebe-Bewegung über die
Kontakte. Nachdem die Kontakflächen hellsilber leuchten,
wird alles gründlich mit Wasser von den Reinigungsresten
gesäubert und getrocknet. Der Erfolg der "Kur" hängt
wesentlich davon ab, wie gut die Sulfidschichten beseitigt
wurden.
Schalter, die sich gegenseitig auslösen (z.B. die
"Input" oder "Wellenbereichs"-Schalter), lassen sich ebenfalls
öffenen und reinigen. Hierzu ist nur das Halteplättchen zu
ziehen.
Aufbau, Reparatur und Reinigung der Petrick
Schalter 314/2U, 314/4u, 314/6U, 314/8U
In Dual-Geräten sind große Mengen Druckschalter
der Fa. Petrick vom Typ 314 verbaut. Es gibt sie mit
unterschiedlichen Anzahlen von Kontakten. Leider
unterscheiden sie sich mitunter auch im Aufbau. Der am
häufigsten vorkommende Schaltertyp wird hier erläutert.
Ein 314/4U hat 2 Umschalter, also 6 Kontakte, ein 314/6U
hat 6 Umschalter und 18 Kontakte.
Darstellung
eines Druckschalters (selbstrastend) diverser DUAL-Geräte. Sie werden
nicht nur in Verstärkern, sondern auch in Tunern,
Kompaktanlagen, Receivern usw. verwendet.
In anderen
Ausführungen sind die Schaltergehäuse kleiner / kürzer.
An
diesem Schalter ist deutlich zu erkennen, das die
Metallflächen Silbersulfid angesetzt haben.
Um die Kontakte zu reinigen oder ein defektes Rastplättchen
zu tauschen, sollte der Schalter zerlegt werden. Bei
vorhandenem Rastplättchen wird zunächst das Rastplättchen
aus dem Schalter herausgezogen. Dies erfolgt im weiter unten
beschriebenen 4.Takt (sozusagen auf dem "Rückweg" der
Druckstange in die Ruheposition). Hier wird das
Rastplättchen an der Montageöffnung vorbeigeführt. Die Druckstange wird so gedrückt gehalten,
dass die Montageöffnung etwa in der Mitte der Kammer für das
Rastplättchen liegt. Das Plättchen wird von der gegenüber
liegenden Seite mit einem flachen Gegenstand, z.B.einem
kleinen Schaubendreher oder Draht vorsichtig und ohne
Kraftaufwand herausgeschoben.
Dabei wird die Druckstange minimal hin- und herbewegt, um
den kleinen Zapfen des Rastplättchens durch die
Montageöffnung zu schieben. Beim Blick von vorne (auf die
Druckstange) ist die Montageöffnung links.
Wenn das
Rastplättchen fehlt, ist dieser Schritt überflüssig.
Nachdem das Rastplättchen entfernt wurde, wird das
Halteplättchen mit einer Zange nach oben aus dem
Schaltergehäuse herausgezogen. Hierbei sollte die
Druckstange etwas festgehalten werden, so dass sie nicht
herausschnellt.
Nun kann die Druckstange vorsichtig
nach vorne aus dem Gehäuse herausgezogen werden. Wenn das
Rastplättchen verloren gegangen oder der Zapfen abgebrochen
ist, muss überprüft werden, ob er in der Führungskulisse
liegt und dann entfernt werden.
Der
in seine Einzelteile zerlegte Petrick Schalter.
Zum
Größenvergleich liegt im Vordergrund eine Feinsicherung.
Die Schaltbrücken liegen relativ lose in der
Druckstange. Sie haben auf der innen liegenden Seite eine
Feder, die die Brücke gegen die Schalterkontakte drückt.
An der Rastplättchenführungskulisse ist eine
Montageöffnung zu sehen. Über diese Öffnung wird das
Rastplättchen im halb gedrückten Schalterzustand in den
Schalter geschoben.
Es gibt leider gelegentlich
Ausführungen des Schalters, bei denen diese Öffnung nicht
vorhanden ist.
Das Halteplättchen ist klemmend im
Schaltergehäuse montiert und wird mit z.B. mit einer Zange
vorsichtig nach oben herausgezogen.
Die Schalter haben "4 Takte". Mit jedem Takt wird das
Rastplättchen in eine definierte Position geschoben.
Erkennbar wird dies, wenn der Schalter geöffnet und zerlegt
ist. Die 4 Takte lassen sich sehr gut in der
Rastplättchenführungskulisse nachvollziehen. Aus der
Ruhestellung führt der 1. Takt auf die 1. "Drückposition"
Der 2. Takt ist das Loslassen der Druckstange. Sie
federt leicht zurück in die 2. Position, die "Einposition".
Das nächste Drücken, der 3. Takt, führt in die 2.
"Drückposition". Beim Loslassen, dem 4.Takt, federt die
Druckstange in die Ruhestellung zurück.
Anbei 5 Bilder, die den internen Zustand des Schalters und die Position des
Rastplättchens in der Kammer verdeutlichen:
Zur Entnahme des Rastplättchens wird die 2. Druckposition
angefahren, sprich der eingeschaltete Schalter wird
gedrückt. Beim Loslassen will er in die Ruhestellung fahren. Auf
dieser "Fahrt" kommt die Montageöffnung am kleinen Zapfen
des Rastplättchens vorbei. Die Druckstange muss hier festgehalten werden. An
diesem Punkt lässt sich das Plättchen von der gegenüber
liegenden Seite durch die Montageöffnung ohne große Kräfte
herausdrücken. Wenn es ausgebaut ist, kann die
Druckstange in die Endposition gefahren werden. Hier wird
sie vom Halteplättchen gestoppt. Es kann nun auch gezogen
werden.
Der Zusammenbau erfolgt sinngemäß in
umgekehrter Reihenfolge. Bevor ich die Schalter
zusammenbaue, werden alle Kontaktflächen mit Vaseline (z.B.
Kontakt 701 oder ähnlich) vor erneuter Sulfidierung
geschützt. Von Ölen (z.B. Ballistol) ist abzuraten, da sie
oft stark kriechen und sich dabei von den Kontakten
verflüchtigen und im Gerät ausbreiten. Ölige Platinen und
Schalter verdrecken auf Dauer stark,
Tausch des Tastenkörpers:
Wenn der Tastenkörper beschädigt oder verloren
gegangen ist, kann er erneuert werden.
Nachdem
das Schalteraggregat ausgebaut wurde, muss der Tastenkörper
von der Aufnahme getrennt werden. Er ist eingeklebt und
lässt sich gut abziehen, wenn die Aufnahme erwärmt wird.
Dies ist z.B. mit einem Lötkolben möglich. Durch die
Wärme löst sich der Kleber. Bei einer Temperatur von
ca.75°...85°C ist der Aufweichpunkt des Klebers erreicht.
Der Zusammenbau funktioniert sinngemäß umgekehrt. Als
Klebstoff habe ich Heißkkleber verwendet. Eine "erbsengroße"
Menge habe ich auf die beiden Nuten im Tastenkörper gegeben
und ihn danach auf die aufgewärmte Aufnahme geschoben (die
ganze Zeit erwärmen).
Langsames Vorgehen ist sinnvoll, damit der Heißkleber gut
schmelzen kann. Den Tastenkörper bis zum Anschlag auf die
Aufnahme drücken.
Eingespanntes
Schalteraggregat, hier der Einschalter eines CV1700. Gut
erkennbar ist die "Schalterstange", Druckfeder und natürlich
der Tastenkörper.
Auf festen Sitz des Aggregats ist
zu achten, damit es beim Ziehen am Tastenkörper nicht aus der
Halterung rutscht. Aber nicht zu stramm spannen, damit das
Aggregat nicht verbiegt.
Darstellung
der Erwärmung der Tastenkörperaufnahme und des
Kleberauftrags
Sammlungswachstum: Seit 3.9.2005 bin ich Eigentümer eines CV1600. Dieser Verstärker wurde mir als defekt geschenkt, hatte aber keinen großen Schaden. Es war nur der Entstörkondensator defekt. Mehr zum CV 1600:
Am 28.10.2005 wurde der CR40 geliefert. Er wies einige technische Mängel auf, läuft jedoch nach einer Endstufenreparatur seit dem 29.10.2005 wieder. Mehr zum CR 40
Am 20.11.2005 erhielt ich einen CR 61 mit Endstufendefekt in sonst sehr gutem Zustand.
Am 1.12.2005 nahm ich einen CV12 mit in die Sammlung auf. Baujahr 1968. Er zeigt zwar einige Gebrauchsspuren, aber sie sind nicht besoners störend.Am 1.12.2005 nahm ich einen CV12 mit in die Sammlung auf. Baujahr 1968. Er zeigt zwar einige Gebrauchsspuren, aber sie sind nicht besoners störend. Mehr zum CV 12
Ende Dez.2005 wurde der ersteigerte CV80 geliefert. Der Gesamtzusatand ist als gut zu bezeichnen. Mehr zum CV 80
Im März 2006 wurde der CV 1100 geliefert. Der Gesamtzustand ist gut. Leider ist die Frontplatte etwas zerkratzt und es fehlt ein Druckknopf. Dieses Gerät funktionierte bei Anlieferung.
Am 5.4.2006 wurde der CT 110 geliefert. Das Gehäuse ist TOP, allerdings war im Netzteil ein Widerstand durchgebrannt. Bei der Inbetriebnahme ist der Entstörkondensator mit einer Riesenrauchwolke aufgebrannt.
Am 7.4.2006 wurde der CT 16 geliefert. Der Gehäusezustand ist mäßig. Es hat Kratzer. Außerdem wurde ein heißer Gegenstand auf das Gehäuse gestellt. Das hat die Lasur zum Schmelzen gebracht. Außerdem ist die Beschriftung der Frontplatte am Einschalter beschädigt. Elektrisch ist das Gerät OK.
Am 27.4.2006 wurde der weiße CV 60 geliefert. Der Eingangswahlschalter war infolge Fett/Ölverharzung sehr schwergängig und der Ruhestrom der Endstufen war erheblich zu groß.
Am 12.5.2006 wurde der CV 1500 RC geliefert. Der Zustand ist insgesamt gut. Die Elektronik hat nur ein paar Fehler, die Frontplatte ist sehr gut und der Rest des Gehäuses zeigt Gebrauchsspuren in Form von Kratzern. Von den Lautsprecherklemmen ist eine Masseklemme zerbrochen.Leider fehlt mir die Fernbedienung.
Am 16.6.2006 erhielt ich den CV 1400in Silber. Der Gerätezustand ist gut, jedoch war der Verstärker defekt, weil im Netzteil zwei ELKOS niederohmig waren und die vorgeschalteten Sicherungen durchbrannt ist. Die Reparatur war sehr einfach.
Am 19.6.2006 nahm ich den CR 1750 in Empfang. Der Gerätezustand ist hervorragend. Der CR 1750 hat nur geringe Gerbrauchsspuren, die Knöpfe sehen aus wie unbenutzt, nur auf der Synthesizer-Platine ist eine kalte Lötstelle.
Ende Juni wird dann der CT 1740 geliefert. Auch dieses Gerät ist in gutem Zustand, allerdings fehlen die Gerätefüße
Am 29.8.2006 trudelte der CT 1540 RC ein. Der optische Zustand ist als gut zu bezeichnen. Das Gerät hat zwar einige kleinere Kratzer im Aluminium, aber die sonstigen Verschleißspuren sind nur minimal.
Am 29.9.2006 wird ein CT 1640 geliefert. Der Zustand ist nach der Reinigung insgesamt als gut zu bezeichnen. Der Tuner ist nicht verbastelt und die Gebrauchsspuren, wie Kratzer und Beulen, sind gering.
Am 20.3.2007 bringt der Paketzusteller einenAm 20.3.2007 bringt der Paketzusteller einen CV 20. Zustand:Gut. Es gibt ein paar Beschriftungsschäden an der Frontplatte und einen minimalen Kratzer am Holz.
Am 7.4.2007 trifft der CV 1700 ein. Zustand: Gehäuse gut, die Elektronik ist bereits fachkundig repariert worden. Man hat den 47nF-Kondensator und zwei OPs erneuert.
Ebenfalls im April 2007 landet bei mir ein CV 2. Zustand insgesamt: Etwas mitgenommen. Die Knöpfe haben etwas gelitten, das Gehäuse hat leichte Kratzter und das Gerät ist von innen stark verschmutzt. Der Schmutz haftet stark an den Platinen.
Im Juni 2007 kommt der CV 31. Zustand: Geht so.Im Juni 2007 kommt der CV 31. Zustand: Geht so.
Irgendwann habe ich mir auch einen CV 1200 zugelegt. das Datum habe ich leider aus den Augen verloren.
Nachdem es einige Zeit keine neuen Geräte gab, nahm ich am 22. Sept. 2007 den CDV 60 in Empfang. Das Gerät ist in einem hervoragenden Zusatand. Das Gehäuse und die Front sind nahezu makellos. Nur die Drehknöpfe zeigen die üblichen Oxidationsspuren.
Weitere Geräte für die Sammlung sind der CV 4 und der CT 12, die ich beide am 24.1.2008 in Empfang nehme.
Am 29.2.2008 erhalte ichg einen weißen CV20. Ich hatte ihn mir gegönnt, weil er sehr günstig war. Zustand: schlecht. Das Gehäuse ist stark zerkratzt und der Lack ist etwas rissig.
Ebenfalls Ende Februar 2008 erhalte ich einen CV441 und einen CT441. Die Geräte sind ein Geschenk. Danke Ralf, ich habe mich sehr gefreut!
Ein CV1 in bemitleidenswertem Zustand wird am 5.6.2008 angeliefert. Das Gerät war über einen längeren Zeitraum hoher Feuchtigkeit ausgesetzt gewesen. Es roch unglaublich muffig, das Lüftungsgitter war verrostet, das Holz war matt. Hinzu kam, daß die Geräteoberseite mit Vogelkot beschmutzt war, was am Lüftungsgitter zu erheblicher Rostbilduung geführt und am Holz deutliche Flecken hintelassen hatte. Ich habe beides abgeschliffen und neu lackiert. Die Elektronik hingegen war fehlerfrei, bis auf eine oxidierten Masseanschluß am Siebelko. Sie befindet sich im Originalzustand.
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Reparierte Geräte
(Auszug):
Am 21.11.2005 habe ich einen CV 440 repariert. Es ist noch ein "echter" Dual, aber man hat schon angefangen an der Qualität zu sparen. Mehr zum CV 440 . (Elkos im Netzteil niederohmig). Im Mai/Juni 2007 sowie Januar 2008 Endstufenschaden CV 441 und CV 440 behoben.
Im August 2006 habe ich einen CV5670 repariert und verbessert. Mehr zum CV 5670. (Endstufe def. MC-VV verbessert)
Ebenfalls im August 2006 habe ich einen CV1400 repariert (Spannungsregler-IC RC4195 def. Durch 78L15 und 79L15 ersetzt)
Im Februar 2007 habe ich einen CV1460 inspiziert. Hier ist eine sehr stark gealterte Lötstelle aufgefallen. Den CV1460 erwähne ich nicht weiter, weil er nicht mehr viel mit Dual gemein hat.
Im März 2007 erhalte ich einen CV1700 zur Durchsicht. Der Verstärker bekam einen kleinen Umbau an der Kopfhörermasseführung sowie neue OPs.
Da sich viele Dinge bei den Geräten wiederholen, sind sie nur bei einem Verstärker, Tuner oder Receiver erwähnt. Insbesondere das Thema Aluminiumknöpfe findet sich im Bereich der Verstärker der 20W-Klasse (CV40, CV60, CV61, usw.)
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Zu weiteren Geräten, auch Plattenspielern, oder Läden siehe:
http://www.hifi-archiv.info/dual.html ..............Prospekte, Anleitungen usw. http://www.radiomuseum.org ........................Umfangreiche Sammlung von alten Geräten http://www.dual-plattenspieler.de..................Sammlung, Hintergründe, Links und Forum zu DUAL-Geräten http://www.audiocave.eu .............................."nichtkommerzielle Info-Seite für DUAL-Fans" http://www.dual-board.de/ ............................Dual Board. Forum für Dual-Freunde
Vielen Dank für Hinweise zu dem Bereich Dual an:
DJ0UD, NOKO, Ralf, Michael
Nützliche Hilfsmittel zur Gerätereparatur:
Häufig benötigt man einen Sinusgenerator, um einen Verstärker durchzumessen. Ich benutzte den "Sweepgen" von David Taylor. Er ist Freeware, klein und vollkommen ausreichend.
Er kann automatisch sweepen, manuell betätigt werden und ist im durchgesweepten Frequenzbereich einstellbar.
Die nebenstehende Grafik ist die Oberfläche der Software.
Eine aktuelle Version dieser Software gibt es auf der Internetpräsenz von David Taylor.
Mit einem Klick aufs nebenstehende Bild geht es zur Internetsite von David Taylor.
Meine Frau wird mich bestimmt in den Keller verbannen, wenn ich es übertreibe Als ich die Idee äußerte, meine Dual-Geräte in Vitrinen zu stellen, schlug sie mir vor, diese im Keller aufzubauen... - ??
--------------------------Wird fortgesetzt--------------------------------------
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