Die Geräte dieser Leistungsklasse sind im Regelfall etwas einfacher
ausgestattet. Mit dem CV1 ist sogar noch der Verstärker eines
Plattenspielers unter den Verstärkern. Die hier anzutreffenden
Verstärtker wurden nicht nur als Vollverstärker genutzt, sondern finden
sich auch in den KA's und CR's wieder.
Der CV 1 ist der erste reine Verstärker, den Dual gebaut hat. Es ist ein Röhrenverstärker, der mit 2 Stk. ECL86 bestückt ist. Er ist mit vier Eingängen ausgestattet, die allesamt Hochpegeleingänge sind. Insgesamt ist es ein sehr einfach aufgebautes Gerät, das von dem, was man heutzutage als HiFi bezeichnet weit entfernt ist. So läßt sich die Loudnessfunktion nicht abschalten, die viel zu kräftig realisiert ist. Wenn man die Lautstärke auf Null dreht, wummern weiterhin die Bässe leise vor sich hin. Der Einstellbereich der Klangsteller ist zwar ausreichend, dennoch ist es kaum möglich, einen linearen Frequenzgang einzustellen. Als Verstärker für Koffergeräte oder Röhrenradios ist er geeignet, als reiner Verstärker zum Anschluß an hochwertige Boxen jedoch ist er weniger geeignet. Eine umfangreiche Modifikation der Schaltung wäre für diesen Anwendungsfall nötig. Dennoch wandert er so, wie er ist in meine Sammlung.
CV1 frontal. Die Frontplatte besteht aus einem dünnen Aluminiumblech, das lackiert und bedruckt ist.
Baujahr: 1963 / 1964 Neupreis: ca.260.- DM
CV1 innen. Rechts ist ein der beiden Röhren zu erkennen. Sie ist liegend angeordnet.
Der Lautsprecheranschluß wurde auf eine 5-polige DIN-Buchse gelegt.
Die Ausgangstrafos liegen unter dem breiten Blech in der Mitte des Gehäuses.
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Technische Daten
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Besonderheiten des CV1
1. Netzteil: Wenn aus den Lautsprechern ein deutliches Netzbrummen zu hören ist, kann es daran liegen, daß der Massering am Schraubanschluß des Elkos durch Korrosion einen schlechten Kontakt hat. Reinigen sollte das Phänomen beseitigen.
Der CV 2 ist der erste Transistorverstärker, den Dual gebaut hat. Er ist vollkommen mit Germaniumtransistoren und einem Selengleichrichter gebaut. Zudem wird ein Treibertrafo und ein Ausgangstrafo für jeden Kanal verwendet. Der Verstärker ist auf dem technischen Stand der frühen 60-er Jahre. Nach meinen Informationen hat er damals bei den Tests schlecht abgeschnitten, sodaß Dual sehr zügig den CV3 nachgeschoben hat. Dennoch ist der CV2 ein Stück Elektronikgeschichte und hat somit hier einen Platz verdient. Immerhin liefert er 2 x 10W an 5 Ohm.
CV2 frontal. Dieser Holzverstärker trägt noch eine zweifarbige Frontplatte: Oben silber, unten schwarz. Das Blech ist sehr dünn und ist damit empfindlich.
Baujahr: Ca. 1964 / 1965 Neupreis:
CV2 innen. Links der Vorverstärkerteil, in der Mitte die Endstufe. Unter der Leiterplatte liegen die Treiber- und Ausgangstrafos. Rechts das Netzteil. Es erzeugt eine stabilisierten Spannung für den gesamten Verstärker, incl. Endstufe. Am vorderen Kühlblech ist der Selengleichrichter (rot) zu erkennen.
Im Vordergrund Klangregelung, Balance usw.
Aufgrund des vielen Eisens im Gerät ist der Verstärker ausgesprochen schwer.
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Technische Daten
liegen leider nicht vor. _______________________________________________________________
Besonderheiten des CV2 1. Endstufe Wegen des hohen Alters sind die NTCs auf dem Kühlkörper der Endstufe gealtert. Hierdurch ist der Ruhestrom zu klein und das Ausgangssignal des Verstärkers klingt verzerrt. -> Ruhestrom muß korrigiert werden. Ich habe 20mA gewählt.
CV2 Transistoren.
Blick auf die Endtransistoren und den Längstransistor des Netzteils.
Weil ein Selengleichrichter zum Einsatz kommt, muß sehr viel der Betriebsspannung weggeregelt werden. Bei kleiner Last ist sie sehr hoch, bricht aber mit zunehmender Ausgangsleistung wegen des hohen Innenwiderstandes des Gleichrichters zusammen.
Eine Schönheit ist der Verstärker nicht. Denoch ist er ein typischer Vertreter der damaligen Gerätetechnik. Er liefert immerhin 2x16W Sinus und zeichnet den Weg für den CV40 vor. Das Gerät ist gemischt, also mit Germanium- und Siliziumtransistoren bestückt.
CV4 frontal. Die Frontblende ist aus einem massiven Aluminiumblech hergestellt. Baujahr: 1966- 1967 (gem. Prospekt) Neupreis: ca.538.- DM
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Technische Daten:
Ausgangsleistung (gemessen an 5 Ohm): Musikleistung:...........................................................2 x 16 Watt Sinus-Dauertonleistung:............................................2 x 20 Watt
Frequenzgang:..........................................................20Hz - 20kHz (+/- 1,5dB)
Klirrfaktor ....................................................................... <= 1 %
Klangregler Bässe:.......................................................+17/-17 dB bei 40 Hz Höhen:.....................................................+17/-17 dB bei 16 kHz
Eingänge Mikrofon, linear:....................................................................3 mV Phono-Magnet (entzerrt nach CCIRR) :...................................4 mV Phono Kristall / Reserve:....................................................350 mV Tuner...............................................................................350mV Tonband:.........................................................................350 mV
Bestückung 23 Transistoren 3 Dioden 1 Silizium-Gleichrichter
Maße:.............................................................420 x 280 x 108 mm
Gewicht:...............................................................................6,5kg
Er ist einer der kleinsten Verstärker mit 2 x 4W Sinus- und 2 x 6W Musikausgangsleistung. Viel gibt es zu diesem Gerät nicht zu schreiben. Designmäßig ist klar zu erkennen, daß er aus den 60-ern kommt. Im Inneren des Gehäuses ist außer viel Luft nicht viel zu sehen. Da der Verstärker nicht viel Ausgangsleistung liefert, fallen das Netzteil und die Endstufe entsprechend klein aus. Mit Schaltern ist man auch sparsam gewesen. So gibt es nur Anschlüsse für vier Programmquellen. Es fehlt eine Schalterstellung für Mikrofon. Der "Aux-Eingang" ist hier noch "PU-Kristall". Ein Schalter für "Loudness" gibt es nicht. In der Endstufen finden sich Germanium-Transistoren.
CV12A frontal. Einfach gestaltet im Design der 60-er. Die Frontblende unterscheidet sich von der Blende des CV40. Baujahr: 1967 -1971 (gem. Prospekt) Neupreis: ca. 282.- DM
CV12 innen. Übersichtlicher, einfacher Aufbau. Im Vordergrund befinden sich das Netzteil und die beiden Endstufenplatinen. Jeweils links und rechts am Kühlblech sind die beiden Endstufentransistoren angeschraubt.
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Technische Daten
Ausgangsleistung (gemessen an 5 Ohm): Musikleistung:...........................................................2 x 6 Watt Sinus-Dauertonleistung:............................................2 x 4 Watt
Frequenzgang:........................................................20Hz - 20kHz
Klangregler Bässe:......................................................+14/-14 dB bei 100 Hz Höhen:.....................................................+14/-14 dB bei 10 kHz
Eingänge Phono-Magnet (entzerrt nach CCIRR) :...................................6 mV Phono Kristall:..................................................................600 mV Tuner...............................................................................600mV Tonband:.........................................................................600 mV
Bestückung 14 Transistoren 2 Dioden 1 Selen-Gleichrichter
Maße:.............................................................420 x 285 x 108 mm
Gewicht:...............................................................................4,2kg
Der CV20 ist ein kleiner Verstärker, der zwischen dem CV12 und dem CV40 angesiedelt ist. Die Frontplatte ist höherwertiger ausgeführt, als beim CV12 und entspricht dem Design des CV40. Innen und rückseitig ist er eher wie der CV12 gebaut.
CV20 frontal. Von vorne sieht der Verstärker aus, wie der CV40.
Baujahr: 1970-1972 Neupreis: ca. 348.- DM
CV20 frontal in weiß
CV20, Innenansicht.
Auch dieses Gerät beinhaltet sehr viel Luft.
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Technische Daten (Aus Serviceanleitung)
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Besonderheiten des CV20:
1. Einschalter Die Drehachse des Einschalters ist zu dünn für den Durchmesser des Drehknopfes. Darum hat Dual eine Kunststoffhülse auf die Drehachse des Schalters geschoben, deren Innendurchmesser der Schalterachse entspricht und deren Außendurchmesser dem des Drehknopfes entspricht. Die Hülse kann rissig werden, sodaß der Knopf beim Betätigen durchdreht. Die Hülse muß dann mit einem Sicherungsring oder Klebstoff fixiert werden. Bei meinem Verstärker habe ich einen Sicherungsring aus einer Büroklemmer gebogen. Er drückt die rissige Hülse zusammen, sodaß sie auf der Verzahnung der Schalterchse wieder gut hält.
2. Treibertransistoren. Entgegen zu den Schaltbildangaben kann als Treiber das Paar BC327-16 und BC337-16 verwendet werden. Dual hat sie in meinen weißen CV20 eingebaut. Interessant ist, daß beide BC327-16 defekt waren. Sie hatten einen niedrigen C-E-Widerstand, sodaß der untere Endstransistor voll aufgesteuert war und der obere Endtransistor sehr heiß wurde.
Ein CV40 befindet sich auch in meiner Sammlung. Er war, als ich ihn ersteigerte, recht mitgenommen. Nach einer umfangreichen Reinigung und einer ebenfalls erforderlichen Reparatur sieht er nun wieder gut aus. Eine Bedienungsanleitung liegt auch vor, leider ohne Titel- und Rückseite.
CV 40 in restauriertem Zustand
Baujahr: 1968-1972 Neupreis: ca. 494 - 558 DM (Entspricht heute ca. 750 - 840€)
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Technische Daten (aus Bedienungsanleitung):
Ausgangsleistung (gemessen bei 4 Ohm): Musikleistung:............................................2 x 24 Watt Dauertonleistung bei 1000Hz :.....................2 x 18 Watt
Leistungsbandbreite (Nach DIN 45500):.........15 Hz - 40 kHz Klirrfaktor gemessen bei 15W Sinus- Dauertonleistung und 1000Hz:.......... <0,3%
Eingänge Phono-Magnet, entzerrt nach CCIRR :.............4 mV an 47 kOhm Mikrofon, linear:............................................3 mV an 47 kOhm Tonband, linear:........................................350 mV an 470 kOhm Radio, linear:.............................................350 mV an 470 kOhm Reserve, Phono Kristall, linear:....................350 mV an 470 kOhm
Übertragungsbereich gemessen bei mechanischer Mittenstellung der Klangregler 10Hz - 45 kHz ± 1,5dB
Klangregler Bässe:.....................................................+17/-17 dB bei 40 Hz Höhen:.....................................................+17/-17 dB bei 18 kHz
Lautstärkeregler:....................................... mit abschaltbarer physiologischer Regelcharakteristik
Balanceregler:............................................ Regelbereich 12 dB
Stereo-Mono-Schalter
Ausgang: 2 getrennte Lautsprecherbuchsen für Impedanzen:.........................................4 - 16 Ohm
Fremdspannungsabstand: bezogen auf Na = 2 x 50 mW bei sämtlichen Eingängen.............................>= 50 dB bezogen auf Nennleistung, hochohmige Eingänge..................................>= 70 dB bezogen auf Nennleistung, niederohmige Eingänge................................>= 66 dB
Übersprechdämpfung: bei 1000 Hz................................................>= 45 dB
Leistungsaufnahme:......................................ca. 80 VA
Netzspannungen:..........................................110/125/220/240 V
Sicherungen: bei 220/240 V.............................................0,5A träge bei 110/125 V..............................................1A träge
Bestückung
Netzteil:......................................................1 Silizium-Gleichrichter 1 Silizium-Transistor 1 Zenerdiode Vorverstärker:............................................4 Silizium-Transistoren Regelverstärker:......................................... 6 Silizium-Transistoren Endverstärker:............................................8 Silizium-Transistoren 4 Silizium-Leistungstransistoren 2 Zenerdioden 2 G-Schmelzeinsätze 1,25 A mT zur Absicherung der Endstufen Maße:..........................................................420 x 108 x 280 mm Gewicht:......................................................6,5 kg Das Gerät übertrifft in allen Meßwerten die nach DIN 45 500 festgelegten Anforderungen an Geräte der Heimstudio-Technik (HiFi). _______________________________________________________________
CV40 Innenansicht.
Einfacher, klar strukturierter Aufbau. Die beiden roten Elkos liegen im Ausgang der Endstufe. Rechts befindet sich das Netzteil und hinter der Bedienfront der Vorverstärkerteil. Die verwendeten Potis erinnern an Potis aus Röhrengeräten, da sie sehr groß sind.
CV40 offen ohne Gehäuse
Hier die Innenansicht eines weiteren Verstärkers. Auch im CV40 wurde der MJ2499 als Endstufentransistor eingesetzt.
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Besonderheiten des CV40:
1. Ruhestrompotis Auf beiden Kanälen waren die Ruhestrompotis defekt. Sie waren einfach hochohmig. Die Verbindung zwischen der Kohlebahn und den Anschlüssen war unterbrochen, was sich in einer sehr kratzigen Wiedergabe bemerkbar machte. Durch diesen Defekt werden die Endstufen nicht zerstört. Ich habe die defekten Potis durch Festwiderstände ersetzt. Auf einem Kanal ist nun ein 220 Ohm und im anderen Kanal ein 240 Ohm-Widerstand bestückt. Der Ruhestrom liegt bei ca. 60 mA. Leider habe ich keine technischen Unterlagen, sodaß 60 mA Ruhestrom ein "gefühlter", also nach Gehör eingestellter Wert ist.
CV40 Ruhestrompoti
Hier mit "Reparaturwiderstand"
2. Lautstärkepoti Es knistert, wenn man am Poti dreht. Ursache ist der Kontakt zwischen Frontblende und Potiachse. Leichte Potentialunterschiede zwischen Potiachse und Frontblende führen beim Drehen zu Knistergeräuschen. Nach Abhilfe habe ich nicht gesucht.
3. Aluminiumknöpfe Beim Reinigen der Aluminiumknöpfe im Ultraschallbad wurden einige Knöpfe fleckig. Eine genauere Untersuchung hatte ergeben, daß an der fleckigen Stelle die Oberfläche verändert war. Der Grund liegt darin, daß Dual die Knöpfe mit Klarlack oder etwas Ähnlichem versiegelt hat. Wenn die Oberfläche zerkratzt ist, dann ist ersteinmal die Lackschicht beschädigt. Ein Polieren der Teile ist somit fast unmöglich, wenn man nicht die Lackschicht beschädigen will. Das folgende Bild zeigt sehr deutlich diesen Effekt. Auch beim Reinigen des Knopfes mit Wasser und Spülmittel kann es passieren, daß sich die Lackschicht löst. Grundsätzlich ist das unkritisch, wenn es keine weiteren Kratzer auf der polierten Oberfläche gibt. Eine neue Lackschicht ist recht einfach so aufzubringen: 1. Zaponlack aus der Sprühdose auf ein fusselfreies Tuch sprühen. 2. Den Knopf mit der flachen Seite über den besprühten Bereich des Tuches ziehen. Schon ist eine dünne Lackschicht auf der Knopfoberfläche und das ursprüngliche Aussehen ist wieder hergestellt. Falls Staub auf der Schicht ist, kann der Vorgang einfach wiederholt werden. Eine leichte "Apfelsinenoberfläche" verschwindet beim Trocknen des Lacks.
Drehknopf vom CV40.
Rechts oben am Knopf ist der Lack vom Ultraschallbad entfernt worden und der Knopf oxidierte.
Dieser Schaden ist durch polieren nicht zu beheben.
Die Parallelen zum CV40 sind unverkennbar. Der CV60 ist die Weiterentwicklung des CV40. Vom Design her wurde der CV40 gründlich überarbeitet. Im Inneren des Verstärkers hat sich auch einiges geändert. Die Endstufenkühlung ist nun ein einfaches Alublech und kein Kühlkörper mit Kühlrippen. Die Gehäuseabmaße sind mit denen des CV40 gleich. Die Endstufe ist quasikomplementär, so wie beim CV40. Allerdings hat Dual hier andere Transistoren verwendet und mittels symmetrischer Versorgungsspannung die Ausgangselkos einsparen können. Die Front des weißen Verstärkers ist wie die des weißen CV120 nicht schwarz, sondern anthrazit.
CV60 frontal. Die Frontplattengestaltung liegt zwischen CV80 und CV61. Das Gehäuse ist noch so klein, wie beim CV40. Baujahr: 1972 - 1974 Neupreis: Ca. 498.- DM
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Technische Daten (Aus Serviceanleitung)
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CV60 von innen. Gegenüber dem CV40 haben sich die Kühlbleche deutlich vereinfacht. Der innere Aufbau des Verstärkers ähnelt dem des CV40 sehr.
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Besonderheiten des CV60:
1. Defekte Endstufe Wie sollte es auch anders sein: Die Endtransistoren sind abgekündigt und am Markt schwer beschaffbar. Um dennoch einen Endstufenschaden reparieren zu können, sind Ersatztransistoren erforderlich. In meinem CV60 war eine Endstufe zerstört, als ich ihn erstand.
Original sind zwei BD207 (NPN) eingebaut. Ich habe sie durch zwei BD809 ersetzt. Aber: ACHTUNG! Die Anschlußbelegung ist verschieden. Daher müssen die beiden äußeren Anschlüsse (Basis und Emitter) getauscht, also gekreuzt werden.
Die Befestigungsschrauben der Endtransistoren sind Schrauben mit einem 3,5mm-Gewinde, wobei eine Schraube durch den Thermoschalter ersetzt wurde. Grund dieser Maßnahme ist, daß ein Kontakt des Thermoschalters einseitig mit dem Gehäuse verbunden ist. Damit liegt auf dem Gehäuse das Ausgangssignal des Verstärkers. Da der Thermoschalter thermisch gut mit den Endtransistoren gekoppelt sein muß, gehört er auf das Kühlblech. Das Kühlblech ist aber mit GND verbunden, sodaß der Thermoschalter isoliert am Kühlblech befestigt werden muß. Daher hat ihn Dual als Befestigungsschraube für jeweils einen der Endtransistoren verwendet. Bedingt durch den Transistoraufbau ist der Schalter dann isoliert. Nach einer Endstufenreparatur mit dem BD809 ist diese Befestigungsmöglichkeit jedoch nicht mehr möglich, denn der BD809 ist in ein TO220 Gehäuse eingebaut. Also habe ich den Thermoschalter isoliert auf das Kühlblech geschraubt. Hierzu bekommt er eine Isolierscheibe, z.B. aus Glimmer und auf der Unterseite, dort wo die Mutter angebracht wird, z.B. eine Transistorisolierhülse. Aber: Das Gewinde ist ein 3,5mm-Gewinde (Mutter nicht verlieren)! Da ich keine entsprechende Transistorisolierhülse zur Hand hatte, habe ich das Gewinde (besser den oberen Bereich des Gewindezapfens, der leider kein Gewinde hat) im Bereich des Kühlbleches mit einem dünnen, kurzen Schrumpfschlauch isoliert, eine kleine Distanzhülse über das gewindelose Stück geschoben und den Thermoschalter mit der 3,5mm Mutter festgeschraubt.
2. Ruhestrom Wie bei anderen Verstärkern auch, altern die NTCs in der Ruhestromschaltung. Daher sollte der Ruhestrom bei diesen Geräten beobachtet werden. Spätestens wenn aus dem Gerät viel Wärme aufsteigt, obwohl nur mit Zimmerlautstärke gehört wird, ist eine Überprüfung des Ruhestroms der Endstufen erforderlich.
3. Lautstärkepoti knistert Wenn das Lautstärkepoti beim Drehen Knistern verursacht, liegt dies mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer oxidierten Erdungsfeder der Potiachse. Die Störung ist leicht zu beheben: Gerät aus der Holzzarge entnehmen und den federnden Draht, der sich um die Potiachsen schlängelt, mit Kontaktspray säubern. Ebenso die Potiachse an den Stellen, an denen der Draht schleift. Vorsicht, daß das Poti nicht volläuft! Nach dem Reinigen kann die Kontaktstelle mit ein wenig Vaseline gegen erneutes Rosten geschützt werde
CV60 Potiachse.
Der Federdraht dient zur Erdung der Potiachse. Durch diese Maßnahme werden Brumm- und Knistergeräusche beim Bedienen des Potis vermieden. Die Kontaktstelle kann oxidieren wodurch die Wirkung der Erdung vermindert wird.
In meiner Sammlung befindet sich ein Gerät des Typs CV61. Es ist das Gerät, das ich mir in den 70-er Jahren im Teenageralter vom Taschegeld (und Honorar fürs Zeitungaustragen) gekauft hatte. Diesen Verstärker kenne ich in zwei Ausführungen: 1. Mit Echtholzfurnier 2. Mit Kunststoffurnier. Das Gerät mit Kunststoffurnier erkennt man leicht am Netzanschlußkabel, es ist nämlich schwarz und nicht, wie bei den Geräten mit Echtholzfurnier, grau.
CV61
hier mit "Kunststoffurnier" Baujahr: 1974-1975 Neupreis: Ca. 565.- DM
Die Geräte wurden nach der HiFi-Norm DIN 45500 gebaut, was man überall in der Spezifikation wiederfindet.
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Technische Daten (aus Bedienungsanleitung):
Ausgangsleistung (gemessen an 4 Ohm): Musikleistung: 2 x 30 Watt Sinus-Dauertonleistung: 2 x 20 Watt
Leistungsbandbreite (Nach DIN 45500): 10 - 35000 Hz
Klirrfaktor (gemessen bei 18 Watt und 1kHz): < 0,3 %
Eingänge Phone-Magnet (entzerrt nach CCIRR) :...2,6 mV an 47 kOhm Mikrofon, linear:...................................2,3 mV an 47 kOhm Tuner (Radio), linear:...........................300 mV an 500 kOhm Tonband, linear:..................................300 mV an 500 kOhm Auxiliary (Phono Kristall), linear:............300 mV an 500 kOhm Monitor,linear:.................................... 300 mV an 500 kOhm
Übertragungsbereich (gemessen bei mechanischer Mittenstellung der Klangregler) 10 - 60000 Hz ± 1,5dB
Klangregler (für jeden Kanal getrennt regelbar) Bässe: +15/-15 dB bei 40 Hz Höhen: +15/-15 dB bei 12,5 kHz
Balanceregler Regelbereich 16 dB
Lautstärkeregler mit abschaltbarer physiologischer Regelcharakteristik
Dämpfungsfaktor >= 25
Stereo/Mono-Schalter
Monitor-Schalter für Hinterbandkontrolle von Tonbandaufnahmen über Lautsprecher
Ausgänge 4 Lautsprecherbuchsen DIN 41 529, 4 ... 16 Ohm für zwei Lautsprecherpaare 1 Koaxialbuchse 1/4 inch. für Kopfhöreranschluß
Betriebsarten Stereo Quad I Quad II 2 x Stereo
Fremdspannungsabstand bezogen auf Na = 2 x 50 mW niederohmige Eingänge >= 50 dB typischer Wert >= 56 dB hochohmige Eingänge >= 50 dB typischer Wert >= 58 dB
bezogen auf Nennleistung Eingang Mikrofon >= 56 dB typischer Wert >= 60 dB Eingang Phono magnet >= 60 dB typischer Wert >= 65 dB hochohmige Eingänge >= 76 dB typischer Wert >= 82 dB
Übersprechdämpfung bei 1 kHz zwischen den Kanälen >= 45 dB zwischen den Eingängen >= 60dB
Leistungsaufnahme ca. 120 VA
Netzspannungen 110, 117, 220, 240 Volt, umlötbar
Sicherungen 110, 117 Volt : 1,0A träge 220, 240 Volt : 0,5A träge
Bestückung 26 Silizium-Transistoren 4 Silizium-Leistungstransistoren 2 Integrierte Schaltungen (ICs)' 2 Siliziumdioden 1 Silizium-Gleichrichterbrücke 1 Thermo-Schalter 4 G-Schmelzeinsätze 1,6 A
Maße 420 x 108 x 350 mm
Gewicht ca. 6,2 kg
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CV61
Die Front ist aus Aluminium, schwarz lackiert.
Besonderheiten des CV61:
1. EMV-Eigenschaften Es ist erschreckend, wie empfindlich dieser Verstärker auf HF-Felder reagiert. Das Schalten einer 20W-Nachttischleuchte reicht aus, um heftige Störgeräusche aus den Lautsprechern ertönen zu lassen. Von Funkgeräten, die in der Nähe des Verstärkers betrieben werden, ganz zu schweigen. Massenweise Entstörferrite haben wenig geholfen. Also war ein Blick in den Schaltplan erforderlich. Die Beurteilung der Schaltung ergab, daß im Vorverstärker ein Operationsverstärker sitzt (741!), der uralt und leider auch etwas HF-empfindlich ist. Dieses Fossil habe ich gegen einen OP mit FET-Eingang ersetzt(LF356) und somit die HF-Empfindlichkeit deutlich verringert. Die Nachttischleuchte stört nun nicht mehr und auch mit Funkgeräten kann man nun dem Verstärker näher kommen. Da der LF356 deutlich mehr Betriebsstrom benötigt, müssen die Widerstände R107 und R108 auf der Steuerverstärkerplatine von 1,2 KOhm auf 470 Ohm verringert werden. Anderenfalls beträgt die Betriebsspannung für die LF356 nicht 15V, sondern nur ca. 10V, womit die Aussteuerungsgrenze sinkt und der Verstärker nicht mehr die volle Ausgangsleistung erzeugt. Weitere Maßnahmen habe ich nicht ergriffen.
2. Druckschalter Die Druckschalter "Loudness" , "Mono" und "Monitor" sind sehr empfindlich gegen Fehlbedienung. Wird ein gedrückter Schalter nicht durch erneutes Drücken entriegelt, sondern durch "gewaltsames" Hochdrücken, rastet ein Teil der Schaltermechanik aus und er läßt sich nicht mehr drücken. Wird er dann mit Gewalt gedrückt, ist er zerstört. Wenn also das Mißgeschick passiert, daß der Schalter versehentlich hochgedrückt wurde, hilft nur ein (umfangreiches) Zerlegen des Verstärkers und eine vorsichtige Reparatur des Schalters. Dieses Mißgeschick ist mir auch schon zweimal passiert, jedoch brauchte ich keine neuen Schalter.
3. Sicherungshalter Nach 30 Jahren ist es bei zwei Verstärkern, die ich hatte, passiert: Die Sicherungshalter, die auf der Endstufenplatine liegen, sind zerbrochen. Die Bruchstelle liegt exakt an den scharfen Knickstellen des Metalls des Sicherungshalters. Hier kann ich nur dringend anraten: Sicherungshalter ersetzen, auch wenn die Halter augenscheinlich gut aussehen! Im übrigen zeigt es der Test: Sicherung entfernen und wieder einsetzen. Hat der Halter noch mechanische Spannung, oder ist schon eine Hälfte des Halters lose?
4. Ruhestrompotis / Endstufe Auch hier kann ich nur dringend anraten, die Potis zu wechseln! Der Schleifkontakt ist, ähnlich wie die Sicherungshalter, gebogen und bricht an den Knickstellen. Hebt der Schleifer erst ab, ist die zugehörige Endstufe blitzschnell aufgebrannt ( Habe ich bei 2 Endstufen erlebt: 1 x CV 61 und einmal im CR120). In meinen Geräten habe ich ein Poti von der Fa. Piher eingesetzt. Es ist aus der Serie Typ:
PT10 (PT10-L-V10-502 = liegend, 5mm und 10mm Beinabstand, 5KOhm). Es ist bei Reichelt unter der Best. Nr.: "PIHER 10-L 5,0K" zu beziehen. Dieser Typ ist nur im CV61 und 62 zu gebrauchen. In anderen Verstärkern werden andere Bauformen verwendet. Um sie zu ermitteln hilft nur, das Poti auszubauen und die Abstände der Anschlüsse zu vermessen.
Wenn der G A U des abgehobenen Schleifers eingetreten ist, heißt es: Gesamten Transistorsatz der defekten Endstufe ersetzen! Auch auf Modul V und VI. Da es die Endstufentransistoren nicht mehr zu kaufen gibt, müssen Ersatztypen herhalten. Gute Ergebnisse brachte das Transistorpaar: BD809 / BD810, das es heute noch von "ONSEMI" gibt. Das Datenblatt hierzu gibt es auf der "ONSEMI"-Webseite (ehemals Motorola).
http://www.onsemi.com/pub/Collateral/BD809-D.PDF Lt. Motorola Vergleichsliste sind es Ersatztypen für den BD607 und BD608. Beim Treibertransistor 2N2218A unbedingt auf das "A" achten, wegen der Spannungsfestigkeit.
Endstufe im CV61
Nach einem Tausch des Ruhestrompotis R301 (5k) oder des Transistorsatzes muß der Ruhestrom neu eingestellt werden. Das Modul V (elektronische Sicherung) ist in meinen Unterlagen falsch dokumentiert. Am Modul müssen die Anschlüsse 2 und 6 im Schaltbild getausch werden.
5. Aluminiumfront und Drehknöpfe
Sowohl die Frontblende, als auch die Drehknöpfe sind aus Aluminium gefertigt. Die Drehknöpfe sehen nach nunmehr 30 Jahren meistens fleckig und unansehnlich aus. Der Grund liegt darin, daß die Knöpfe mit einer Schicht aus Klarlack oder Ähnlichem von Dual versiegelt worden sind. Bröckelt die Schicht ab, kann das darunter liegende Aluminium oxidieren. Es wird dabei grau und fleckig. Eine Reparatur, die den Originalzustand herstellt, scheint mir nicht immer möglich. (Siehe auch das Bild weiter unten beim CV40, Besonderheiten, Punkt 3: Aluminiumfront und Drehknöpfe). Die Oxidschicht des abgebildeten Knopfes läßt sich relativ gut wegschleifen. Hierzu habe ich eine Art Scheuermittel verwendet. Sie nennt sich: "L.O.C. Plus metal Cleaner" und ist von der Fa. Amway (... hat meine Frau vom Nachbarn organisiert...). Und so bin ich vorgegangen:
5.1. Knopf auf eine Achse schrauben (z.B. Bohrer. Aber Vorsicht, die Seiten das Bohrers sind scharf). Dann arbeitet es sich einfacher.
5.2. Einen hartborstigen Pinsel nehmen und die Borsten kurz schneiden (Vielleicht funktioniert auch eine Zahnbürste). Im nebenstehenden Bild ist zu sehen, wie ich mit dem Pinsel verfahren bin.
5.3. Zum Schleifen wird dann auf die Schnittkante des Pinsels die Reinigungspaste aufgetragen.
Und nun kann das "fröhliche Reinigen" beginnen.
Am Beispiel der kleinen Knöpfe, z.B. vom CR50 ist zu sehen, wie erfolgreich diese Vorgehensweise ist. Allerdings sei auch erwähnt, daß ich pro Knopf insgesamt ca. 60...90 min gearbeitet habe. In erster Linie ist es das Sauberschleifen, das so lange dauert.
Die Paste riecht leicht säuerlich, mir erschien es wie Essig. Möglicherweise funktioniert es auch, eine Scheuermilch zu verwenden und Diese mit Essig etwas zu verdünnen.
Zum gesamten Vorgang sei noch bemerkt, daß der kleine schwarze Kunststoffwinkel, der zur Mitte des Knopfes reicht, leicht abbrechen kann. Er ist nicht im Aluminium verankert.
Die Schleif- / Reinigungsbewegungen werden optimaler Weise um den Knopf herum ausgeführt. An der Stirn- oder Vorderseite des Knopfes, ist eine Reinigungsbewegung entlang der "Drehriefen nicht möglich, da hier der kleine Kunststoffwinkel im Wege ist. Daher habe ich die Stirnseite in kleinen kreisenden Bewegungen geschliffen / gereinigt, ebenso wie den Bereich um den schwarzen Kunststoff herum.
Aluknopf,gereinigt
Nach der Schleifaktion sieht der Knopf von oben nun so aus. Die Flecken sind deutlich geringer, als oben.
Der gereinigte (geschliffene) Knopf ist nun matt. Das ist aber kein Problem, da er sich polieren läßt.
Die Reinigungsbewegungen sind nicht zu erkennen. Wenn mit Schleifpapier oder mit einem Lappen und Scheurmitteln gearbeitet wird, bleiben sehr leicht Schleifspuren sichtbar.
5.4 Zum Polieren des Knopfes habe ich Stahlwolle Sorte 1 verwendet. Durch ein anschließendes Polieren läßt sich nämlich recht gut das Originalaussehen des Knopfes wieder herstellen.
Auch hier gilt: Polierbewegung um den Knopf herum ausführen. Wenn die Bewegung parallel zur Knopfachse erfolgt, wird er nicht blank.
Etwas mühselig ist auch hier das Polieren der Stirnseite des Drehknopfes.
Drehknopf nach dem Polieren mit Stahlwolle und einer Lackierung
5.5 Zur abschließenden Behandlung wird der Drehknopf mit Zaponlack (aus der Sprühdose) lackiert. Die Lackschicht gibt dem Knopf ein dauerhaft gutes Aussehen und macht ihn unempfindlich gegen Fingerfett und die Säure der Haut. Ein schnelles grau werden ist ausgeschlossen.
Ich habe auch Versuche mit Polierpaste, statt Stahlwolle gemacht. Das Ergebnis gefiel mir aber nicht so gut, da Polierpaste zu stark poliert. Stahlwolle läßt eine "Restrauhigkeit" auf dem Aluminium des Knopfes zurück, was mir besser gefällt.
Das Polieren mit Stahlwolle hat einen weiteren Vorteil gegenüber Polierpaste: Der Knopf ist frei von irgendwelchen Cremes und Flüssigkeiten, wie sie in Polierpaste enthalten sind. Er muß auch nicht mit Wasser o.ä. gereinigt werden. Nach dem Polieren mit Stahlwolle ist er absolut frei von Wasser, Ölen usw. (wenn man ihn nicht mit den Fingern berührt). Somit hat er ein sehr gleichmäßiges Aussehen und muß vor dem Lackieren nur noch mit einem nicht fusselnden Tuch entstaubt werden.
Zum Lackieren wird der Knopf auf eine Zeitung gestellt und von allen Seiten leicht und vollständig angesprüht. Achtung: Das Aluminium nicht mit den Fingern berühren!
Unmittelbar danach wird er mit spitzen Fingern oder einem Werkzeug am Kunststoff gegriffen und aus dem Lacksumpf herausgeholt. Dann wird er noch einmal oder zweimal auf der Zeitung abgesetzt, bevor er zum Trocknen weggestellt wird.
Das hier beschriebene Verfahren eignet sich nicht für die Drehknöpfe des CV40, CV80 und von Geräten, die Diesen ähnlich sehen.
6. Front Die schwarze Front besteht aus einem dünnen, lackierten Blech, das auf ein Alu-Profil aufgeklebt ist. Die schwarze Oberfläche besteht aus Lack. Daher kann es leicht passieren, daß der Lack meist im Bereich des Lautstärkepotis abgegriffen ist. Ein Ausbessern ist möglich, wenn die Farbe der Frontblende zweifelsfrei ermittelt wurde. (Siehe hierzu auch die Beschreibungen zum CV120).
7. Kontrolleuchte Wenn die "ON"-Leuchte nicht leuchten will, kann dies an oxidierten Kontakten liegen. Es wird eine Glühlampe mit Steckkontakt verwendet. Zum Kontaktreinigen wird der Lampenhalter vom Metallchassis heruntergeschoben. Danach kann die Glühlampe aus dem Sockel gezogen werden. Die oxidierten Kontakte lassen sich mit einem Schraubendreher leicht sauberkratzen. Nach dem Einsetzen leuchtet die Lampe dann wieder. Ich habe bisher von keinem verstärker mit defekter Kontrolleuchte gehört.
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Die Quadro-Wiedergabe
Der CV61 und der Nachfolger CV62 sind mit einer Pseudo-Quadro-Funktion ausgestattet. Es ist kein echtes Quadro, da die Verstärker nur mit zwei Endstufen (Stereo) ausgerüstet sind. Mit dem "Stereo / Quadro-Schalter", der die Stellungen QUAD.I und QUAD.II hat, wird lediglich ein Quadro-Effekt erzeugt. In der Stellung QUAD.I wird auf die hinteren Lautsprecher eine "Mischung" aus dem jeweiligen Kanalsignal und der Differenz beider Kanäle geleitet. In der Stellung QUAD.II ist es nur das Differenzsignal . Dabei arbeiten die beiden hinteren LAutsprecher 180° phasenversetzt zueinander.
Quadro-Erzeugung im CV61
Das Signal für die hinteren Lautsprecher wird mittels spezieller Lautsprecherverschaltung erzeugt.
In Stellung 2xSTEREO wird auf die hinteren Lautsprecher über "Bratwiderstände" das Frontsignal eingespeist.
Mit dem CDV60 liegt ein Stereoverstärker vor, der im Zusammenspiel mit einem zweiten Stereoverstärker quadrofähig ist. Im Vorverstärkerbereich ist er vierkanalig ausgeführt, wobei die hinteren Kanäle über eine Buchse nach außen geführt sind. Die Endstufe dieses Verstärkers ist eine reine Stereoendstufe. Im Gerät integriert ist ein SQ-Decoder, sowie ein Multifoniedecoder. Die Plattform ist mit der des CV61 identisch. Beim ersten Öffnen sieht der Verstärker aus, wie ein CV61.
--- Ansicht folgt. ---
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Technische Daten (Aus Serviceanleitung)
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CDV60 von innen
Endstufe, Gehäuse und Netztrafo sind mit dem CV61 identisch.
Im vorderen Bereich sind die Vorverstärekermodule, wie Impedanzwandler Phono-VV, SQ und Multifoniedecoder, auf eine Trägerplatine gesteckt.
Rechts ist ein Hilfsnetzteil für die Vorverstärkermodule angeordent. Neupreis: Ca. 750.- DM
Der CV62 ist im Grunde ein überarbeiteter CV61. Es wurde zum Einen die äußere Metalleinrahmung der Frontblende geändert. Sie ist größer, dafür aber auch einfacher gefertigt. Zum Anderen wurde die Front um zwei Mikrofonbuchsen erweitert und es wurden die Bedienknöpfe und die Kontrolleuchte geändert. Das Echthozfurnier ist einer Kunststoffbeklebung gewichen. Vom Aussehen passt dieses Gerät zum
CV121,
CT19; oder CR230. Neben dem Äußeren wurde auch die Elektronik überarbeitet, wobei die wesentlichen Änderungen im Bereich der Vorverstärker durchgeführt wurden. Gegenüber dem CV61 wurden hier mehr Transistoren eingesetzt. Die Endstufe, die Schutzschaltung und der Universaltreiber sind schaltungstechnisch unverändert. Gemäß Schaltplan weist die elektronische Sicherung einen Unterschied zum CV61 auf. Anschluß 2 und 6 scheinen getauscht worden zu sein. Das halte ich jedoch im Schaltplan meines CV61 für einen Fehler. Hier sind am Modul die Anschlüsse 2 und 6 falsch bezeichnet. Sie gehören getauscht und die Dokumentation des CV62 ist korrekt. Mein Gerät trägt einen Stempel vom 5. Nov. 1975.
CV62 von vorne.
Baujahr: 1975-1976 Neupreis: Ca. 575.- DM
Hier erscheinen nochmals die technischen Daten, da sie sich in einigen Punkten vom CV61 unterscheiden. Es wurden einerseits alle Eingangspegel angepaßt, andererseits hat man auch den Ausgangspegel und -Widerstand für die Tonbandaufnahme geändert. Im CV61 liegt im Ausgang für die Tonbandaufnahme ein Widerstand von 1 MOhm.
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Technische Daten (Aus Serviceanleitung)
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CV62 von vorne links.
Deutlich erkennbar: Der breite Aluminiumrahmen, der die Frontblende einfaßt.
CV62 von vorne rechts.
Die Anordnung der Bedienelemente ist im wesentlichen geblieben. Verändert ist die Kontrolleuchte. Es ist jetzt eine LED.
Beim Blick ins Geräteinnere fällt sofort auf, daß der Netztransformator und die Erzeugung der Versorgungsspannung für die Vorstufen gegenüber dem CV61 geändert wurde. Der Trafo ist nun kein Schnittbandkrentrafo mehr, sondern ein gewöhnlicher M-oder EI-Kern und die Erzeugung der Versorgungsspannung für die Vorstufen übernimmt ein RC4195 (+/- 15V Regler, 100mA, DIL8 Raytheon, heute Fairchild. Das Bauteil wird leider nicht mehr gefertigt). Weiterhin ist an der Bestückung und den technichen Daten zu erkennen, daß der Verstärker gegenüber seinem Vorgänger modifiziert wurde.
CV62 von Innen.
Deutlich erkennbar ist der Trafo (rechts) und darunter eine Leiterplatte, mit deren Hilfe die Betriebsspanung von +/- 15V für die Vorstufen erzeugt wird.
Endstufe des CV62.
Die Endstufe ist, wie auch im CV61, elkolos gebaut. Rechts oben im Bild ist der Thermoschalter zu erkennen, der bei Überhitzung der Endstufe den Verstärker abschaltet.
CV62 Ruhestrompoti, stark oxidiert
Besonderheiten des CV62:
1. Netzteil Die +/- 15V Erzeugung ist in meinem Gerät defekt gewesen. Es wurden nur noch + und - 0V erzeugt. Da ich den defekten Spannungsregler (RC4195DN) nicht "mal eben so" besorgen konnte, habe ich ihn durch zwei Festspannungsregler (78L15 und 79L15) ersetzt. Dazu habe ich den RC4195DN ausgelötet und durch einen 8-poligen IC-Sockel ersetzt. Auf einen weiteren IC-Sockel habe ich denn die Regler aufgelötet und diesen in den ersten Sockel gesteckt. Nun läuft der CV62 wieder einwandfrei. Diese Spannungsregler fallen auch in anderen Geräten aus. Deshalb erwähne ich das Thema an dieser Stelle. Es ist bei den Ausfällen auch möglich, daß die Ausgangsspannung des Reglers zu hoch ist oder zwischen 0V und 15V liegt.
RC4195 im ausgebauten Zustand
Vorne links ist PIN1 sichtbar. Der Spannungsregler wurde auch in weiteren Modellen verwendet.
In einem CV1400 schwang die negative Spannung sägezahnförmig mit einigen hundert Hertz zwischen -15V und -15. Dies führte zu Summgeräuschen im Lautsprecher.
Ersatz für den RC4195
Auf den IC-Sockel (schwarz) habe ich einen weiteren Sockel gesteckt.
An diesen zweiten Sockel sind die Spannungsregler 78L15 und 79L15 angelötet.
Unten im Vordergrund ist wieder PIN1 der Ersatzschaltung für den RC4195 zu sehen.
Der Regler, dessen beschriftung nicht sichbar ist, ist ein 78L15, der Lesbare ist ein 79L15.
- PIN2 ist GND. - PIN4 ist der ungeregelte Eingang für den -15V-Regler (-Vs).
Ersatz für den RC4195
weitere Ansicht.
Gut sichtbar ist die Verdrahtung der beiden Spannungsregler.
Links im Bild ist der 78L15, Rechts im Bild ist der 79l15
PIN1 der Ersatzschaltung ist weiterhin links vorne sichtbar.
Grundsätzlich sind auch die 1A-Varianten der Reglerfamilie geeignet. Da sie aber sehr viel größer sind, als die L-Typen, sind sie etwas schwieriger zu montieren.
Am Sockel werden die PINs 2 - 4 - 5 - 7 - 8 verwendet. Alle anderen PINs bleiben unbeschaltet.
Die Signale der Anschlüssse:
2: GND 4: -Vs 5: -15V out 7: +15V out 8: +Vs
Zum besseren Verständnis ist im nebenstehenden Bild die Durchnummerierung der Anschlußpins des ICs und des IC-Sockels eingefügt. Klar zu sehen: Pin 1 und Pin 8 stehen sich gegenüber.
1. Drehknöpfe Das Fleckigwerden der Drehknöpfe, so wie beim CV61, kann ich am CV62 nicht beobachten.
Der MV61 ist ein eher selteneres Gerät. Er wurde als weiterer Verstärker einfach an den Lautsprecherausgang eines vorhandenen Verstärkers angeschlossen. Dessen Signal wurde in zwei Endstufen im MV61 verstärkt und konnte dann auf zwei weitere Lautsprecher geleitet werden. Im oberen Teil des Gehäuses sind Lüftungsschlitze vorhanden, ähnlich wie im CR50. Das Furnier ist aus Echtholz.
Leider liegt mir keinerlei Dokumentation zu diesem Gerät vor. Somit gibt es für's Erste nur zwei Bilder:
MV61 frontal. Viele Bedienelemente sind nicht vorhanden.
Baujahr: 1972 - 1975 Damaliger Preis: ca. 320,- DM
MV61 rückwärtig. ...Jede Menge Lautsprecherausgänge...
Dieser Verstärker passt nicht in das "Edelimage" von Dual. Dafür, daß er Ende der 70-er Jahre entstanden ist, und von Dual kommt, ist es schon sehr verwunderlich, daß man hier einen Verstärker gebaut hat, der noch Ausgangselkos verwendet. Dual konnte schon 10 Jahre zuvor Verstärker ohne Ausgangselkos bauen. Auch vom Schnittbandkerntrafo hat man sich getrennt. Möglicherweise ist das Gerät der Versuch, im Preiswertsegment Fuß zu fassen. Ansonsten wirkt das Gerät von innen aufgeräumt. Die Eingangssignale werden direkt an der Rückwand geschaltet und nicht durch das gesamte Gerät geführt, bevor sie am Eingangsschalter enden. Das spart viel Kabel. Allerdings ragen lange Druckstangen aus Kunststoff durch das Gerät. Daher fühlen sich die Eingangswahlschalter etwas weich an. In Sachen Sicherheit weist das Gerät nach meinem Geschmack einen schweren Mangel auf: Die netzspannungsführenden Leitungen des Netztrafos werden ungehemmt direkt an einem Befestigungsblech für die Anschlußplatte entlanggeführt, das mit dem Rest des Chassis verbunden ist. Das mag Ende der 70-er Stand der Technik gewesen sein, aber aus heutiger Sicht lauert hier der Elektroschock. Das Aussehen der Geräte dieser Reihe ist Geschmacksache.
CV1100 frontal. Das Aussehen ist komplett geändert. Kein Holz. Statt dessen: Aluminium, Stahl, Kunststoff
Baujahr: 1979... Preis:
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Technische Daten
(Aus der Dual-Serviceanleitung)
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CV1100 von innen
Links der Netztrafo mit der dahinter liegenden Anschlußplatte. Rechts sind die Endstufen. Deutlich sind die großen Ausgangselkos zu erkennen.
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Besonderheiten des CV1100:
1. Trafoanschluß Hier besteht Gefahr. Der Draht sollte von dem Blech entfernt werden. Am Besten wird er in einem weiteren Isolierschlauch verlegt.
Anschluß des Trafos.
Der blaue Draht wird am Montagewinkel der Leiterplatte entlanggeführt.
Der Winkel ist mit dem Chassis verbunden. Bei einem Isolationsschaden des Drahtes besteht Gefahr!
2. Frontplatte An der geräteinneren Seite der Frontplatte sind Führungshülsen für die Druckschalter mit doppelseitigem Klebeband befestigt. Sie können sich nach 30 Jahren schon mal lösen und hängen dann zwischen Frontplatte und Chassis an der Druckstange. Der Schalter ist dann wackelig, also schlecht geführt. Die Reparatur ist sehr einfach: Alle Knöpfe abschrauben, Kunststoffscheiben abnehmen und die 4 Blechschrauben, mit denen die Frontplatte am Chassis festgeschraubt ist, entfernen. Danach läßt sich die Frontplatte einfach nach vorne hin abnehmen.
Abgebaute Frontplatte
Zwei der Führungshülsen sind abgefallen. Sie dienen zur Führung der Druckschalter
Die hellen Metallstreifen links und rechts dienen zur Befestigung der Frontplatte am Chassis.
3. Deckel- und Bodenbleche Sowohl das Deckel-, als auch das Bodenblech lassen sich einfach dadurch entfernen, daß an der Rückwand jeweils zwei Schrauben entfernt werden. Danach kann das Deckleblech nach hinten herausgezogen werden. Das Bodenblech ist mit einer drittten Schraube am Chassis befestigt. Ist sie entfernt, läßt es sich so, wie das Deckelblech entfernen. Zum Reinigen werden die Bleche mit einer Nagelbürste o.ä. und etwas Spülmittel gereinigt. Sie können direkt unter laufendem Wasser gespült werden. Aber Achtung! Die Bleche sind sehr scharfkantig. Ich habe mir beim Abtrocknen zwei Schnittverletzungen zugefügt. Die Bleche sind an den Schnittkanten nicht gegen Korrosion geschützt. Daher rosten die Schnittkanten.
4. Einschalter Der Einschalter hakt. Zum Entriegeln muß ich am Schalter leicht ziehen. Diesen Mangel habe ich nicht weiter untersucht.
.......... wird fortgesetzt
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